Ein Reiseführer für die schönsten Täler im Trentino
Zun den beliebtesten Urlaubsregionen zählen die Täler im Trentino, wahre Paradiese für Naturliebhaber, Wanderfreunde und Kulturliebhaber. In ihren malerischen Berglandschaften mit Gebirgsflüssen und Seen findet man noch uralte Dörfer, in denen historischen Traditionen gepflegt werden. Dazu gehören auch die alten Dialekte wie Felsentalerisch und Zimbrisch, die heute noch von einigen Talbewohnern gesprochen werden.
Dieser Reiseführer gibt Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Täler im Trentino und ihre einzigartigen Landschaften, Sehenswürdigkeiten sowie Aktivitäten, die Sie nicht verpassen sollten.

Alta Valsugana e Bersntol – Oberes Suganertal und Fersental
Das Alta Valsugana liegt im Südosten der Region Trentino, nahe der Grenze zu Venetien, und bietet postkartenreife Panoramen mit zahlreichen Seen und dichten Wäldern. Es erstreckt sich über die Vizentiner und Fleimstaler Alpen und wird vom Oberlauf der Brenta durchzogen. Zu den bekanntesten Orte gehören Bassano del Grappa, Borgo Valsugana, Pergine und der beliebte Kurort Levico Terme.
Der Caldonazzo-See lädt zum Schwimmen, Segeln und entspannten Spaziergängen ein. Ebenso sehenswert ist der Levico-See, der mit seiner klaren Wasserqualität und Abgeschiedenheit punktet.
Wanderwege wie der Sentiero dei Mochèni führen durch die faszinierende Kulturlandschaft, wo kleine Bergweiler und unberührte Natur ein ganz besonderes Erlebnis garantieren. Dort können sich auch Mountainbiker auf den umliebenden Trails tummeln.
Sehr interessant ist die Kultur der Bewohner des Valsugana, die man in historischen Dörfern wie Palù di Fersina kennenlernen kann. Dort wird Fersentaler Deutsch gesprochen, welches man nicht mit Zimbrisch verwechseln sollte. Borgo Valsugana ist bekannt für sein mittelalterliches und barockes Ortsbild mit balkonverzierten Häusern und einen Abstecher wert.
Alto Garda e Ledro – Oberer Gardasee und Ledrotal

Der Gardasee, eines der bekanntesten Reiseziele Italiens, gehört teilweise zur Region Trentino. Besonders im Norden des Sees finden Abenteurer spektakuläre Steilwände, die sich perfekt für Kletterer und Gleitschirmflieger eignen. Zum Windsurfen und Segeln treffen sich viele Urlauber in Riva del Garda. Wanderer zieht es vor allem auf den Monte Baldo. der mit atemberaubenden Ausblicken auf den Gardasee lockt.
Nur wenige Kilometer entfernt liegt das ruhige Ledrotal mit dem Ledrosee. Hier kann man nicht nur die wilde Natur genießen, sondern auch auf Zeitreise gehen, etwa bei einem Besuch der prähistorischen Pfahlbauten am Ledrosee, die Teil des UNESCO-Welterbes sind.
Altipiani Cimbri – Hochebene der Zimber
Die Hochebene der Zimber, die aus Folgaria, Lavarone und Lusern besteht, ist bekannt für ihre spektakulären Panoramen und historischen Stätten. Relikte aus dem Ersten Weltkrieg, etwa das Werk Gschwendt, erzählen von der bewegten Geschichte dieser Region.
Im Winter verwandeln sich die Hügel in ein Traumgebiet für Skifahrer und Langläufer, während im Sommer Wanderwege wie der Sentiero della Pace locken. Abseits der Orte lädt der Lavarone-See zu Ausflügen ein.
Valle di Cembra – Cembratal

Das Cembratal (italienisch Val di Cembra, deutsch auch Zimmerstal) liegt am unteren Lauf des Avisio und bildet mit dem Val di Fiemme und dem Val di Fassa ein zusammenhängendes Talsystem. Es endet im Westen im Etschtal bei Lavis. Im Cembratal gibt es sieben Gemeinden: Cembra Lisignago, Altavalle, Sover, Segonzano, Lona-Lases, Albiano und Giovo.
Das Valle di Cembra ist das perfekte Reiseziel für Genießer, Naturfreunde und Fotografen. Es ist für seine steilen Weinberge bekannt, auf denen hervorragende Trentodoc-Schaumweinen produziert werden. Im Cembratal findet die Rebsorte Müller-Thurgau ihre größte Verbreitung in ganz Italien.
Besonders sehenswert sind die Erdpyramiden von Segonzano. Sie sind ein einzigartiges geologisches Phänomen, das jeden Besucher fasziniert.
Fassatal – Fascia
Das Fassatal am oberen Lauf des Avisio ist eines der bekanntesten Täler der Dolomiten und ein Paradies für Bergsteiger und Naturliebhaber. Das Fleimstal und Cembratal sind Abschnitte des Fassatals, die früher aufgrund der Besitzverhältnisse unterschiedlich benannt wurden.
Umgeben von imposanten Gipfeln wie dem Rosengarten und der Marmolata findet man hier unzählige Möglichkeiten für Outdoor-Aktivitäten. Von spektakulären Klettersteigen bis hin zu alpinen Skitouren ist das Fassatal ein Mekka für Sportbegeisterte. Im Winter verwandelt sich das Tal in ein beliebtes Skigebiet mit modernen Liftanlagen und perfekt präparierten Pisten.
In Gemeinden wie Moena, Campitello di Fassa, Soraga di Fassa, Mazzin, San Giovanni di Fassa und Canazei kann man die typische Ladinische Lebensweise kennenlernen und regionale Spezialitäten wie die herzhaften „Knödel“ probieren.
In Vigo di Fassa, einer Fraktion von San Giovanni di Fassa, lockt das Ladinische Museum zu einem Besuch.
Paganella

Die Paganella ist ein beeindruckendes Bergmassiv westlich von Trient in Norditalien. Es umfasst eine Hochebene, die als Altopiano della Paganella bekannt ist, und mehrere Gipfel. Der höchste Punkt ist die Cima Paganella mit 2.125 Metern, gefolgt von weiteren markanten Erhebungen wie der La Roda, dem Monte Fausior, im Norden sowie den südlichen Ausläufern Cima Canfedin und Monte Gazza, alle zwischen 1.500 und 2.000 Meter hoch. Die Gipfel der Paganella bieten nicht nur grandiose Ausblicke, sondern auch einige der besten Skipisten und Wanderwege der Region.
Das Massiv spielt eine bedeutende Rolle im Tourismus. Die Westseite ist geprägt von dichten Wäldern, zahlreichen Wanderwegen und modernen Skipisten, die Besucher das ganze Jahr über anziehen. Die steil abfallende Ostseite ist bei Bergsteigern beliebt. Besonders bekannt ist das Skigebiet von Andalo, das nicht nur Wintersportler begeistert, sondern auch durch das Alpine Rockfest, eine einzigartige Kombination aus hochdotiertem Skirennen und Rockkonzert, internationale Aufmerksamkeit erlangte.
Der Molvenosee ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen, Mountainbiketouren und Paragliding.
Primiero – Primör
Das Primiero-Tal mit dem Pale di San Martino, einer Gruppe von beeindruckenden Dolomiten-Gipfeln, ist ein idyllisches Reiseziel für Entspannung und Outdoor-Abenteuer. Das Tal liegt im Osten der Provinz Trient und grenzt an die Provinz Belluno in Venetien. Es wird vom Cismon durchflossen, der am Zusammenfluss mit dem Torrente Vanoi die südliche Grenze bildet. Im Norden endet das Tal am Passo Rolle (1.984 m). Umgeben wird es von der Palagruppe im Norden und Osten, der Lagorai-Kette im Westen und den Vette Feltrine im Südosten.
Die urigen kleinen Dörfer wie Fiera di Primiero und San Martino di Castrozza zeigen die Ursprünglichkeit der Region und eignen sich perfekt für Entspannung und kulinarische Erlebnisse. Naturbegeisterte zieht es in den Naturpark Paneveggio-Pale di San Martino, wo Wanderwege und Mountainbiketrails in die alpine Traumlandschaft führen.
Val di Fiemme – Fleimstal
Das Fleimstal, auch Val di Fiemme genannt, ist ein weitläufiges Tal in den Dolomiten und Fleimstaler Alpen im Nordosten des Trentino. Eine Ausnahme bildet die Gemeinde Altrei auf der Westseite, die zu Südtirol gehört. Das Tal erstreckt sich entlang des Mittellaufs des Avisio von Predazzo bis Capriana. Der Unterlauf des Flusses wird als Cembratal bezeichnet, während der Oberlauf im Fassatal liegt. Die unterschiedlichen Namen gehen auf die mittelalterliche Zugehörigkeit zurück: Das Fassatal gehörte zum Bistum Brixen, während das Fleimstal dem Bischof von Trient unterstand.
Das Fleimstal genießt einen hervorragenden Ruf für seine Wintersportmöglichkeiten und atemberaubende Naturschönheiten. Sowohl der Latemar als auch der Lagorai bieten anspruchsvolle Wander- und Kletterrouten.
Im Winter locken erstklassige Skigebiete wie Alpe Cermis oder Ski Center Latemar. Für Geschichts- und Geologie Interessierte gibt es den Geopark Bletterbach, der spannende Einblicke in die Vergangenheit der Region vermittelt.
Val di Sole – Sulzberg

Das Val di Sole, mit seinen weiten Tälern und hohen Berggipfeln, vereint Action und Erholung. Der Nationalpark Stilfser Joch und der Adamello-Brenta-Naturpark sind einladende Ziele für Naturliebhaber, während Abenteuerlustige beim Rafting im Noce-Fluss auf ihre Kosten kommen. Für Entspannung bieten die Thermalbäder in Pejo und Rabbi einen perfekten Ausgleich.
Das Val di Sole ist die perfekte Mischung aus Abenteuer und Erholung. Der Nationalpark Stilfser Joch und der Adamello-Brenta-Naturpark sind beliebte Ziele.
Val di Non – Nonstal
Das Nonstal ist bekannt für seine Apfelplantagen und eignet sich besonders für ruhesuchende Naturliebhaber. Das Val di Non ist bekannt für seine Apfelplantagen, die sich wie ein fruchtbares Meer durch das Tal erstrecken. Hier finden Ruhesuchende Erholung und reichlich Gelegenheit, die Natur zu genießen.
Der Tovelsee, der spezielle Lichtbedingungen besitzt und im Herbst rötlich zu schimmern scheint, ist ein einmaliges Naturspektakel. Wanderungen zu historischen Burgen wie Castel Thun oder Radtouren entlang der Apfelstraße machen das Tal zu einem charmanten Rückzugsort für Geschichts- und Naturfreunde.
Unser Fazit
Die Täler im Trentino sind so vielfältig wie die Wünsche ihrer Besucher. Egal, ob Sie Nervenkitzel auf dem Gardasee, Genuss im Cembratal oder Entspannung im Nonstal suchen, die Region bietet etwas für jeden. Erkunden Sie die malerischen Landschaften, tauchen Sie ein in die Kultur und lassen Sie sich von der Vielfalt des Trentino inspirieren.
Fotos der Seite „Die Täler im Trentino“:
Burg im Val di Cembra, marinzolich, 123rf
Radfahren im Trentino, umoser, 123rf
Ledrosee, eugenz, 123rf
Valle di Cembra, marinzolich, 123rf
Skigebiet von Andallo, arkanoide, 123rf
Nationalpark Stilfserjoch, wildman, 123rf